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Tuesday, 28.05.2019

Biodiversität im Kreis Fulda

Es gibt viel zu verbessern


Der Rückgang von Insekten ist auch in Kalbach sehr deutlich zu sehen.

 

Bei einer Insekten-Fangaktion für die Universität Frankfurt, konnte ich die Situation, im eigenen Garten beobachten.

 

Zu diesem Thema habe ich am 29. April und am 08. Mai diesen Jahres an zwei Expertenvorträgen „Wege aus der Insektenkrise“ im Umweltzentrum Fulda, die im Rahmen der „27.Wildbiologischen Wochen“ stattgefunden haben, teilgenommen.

 

Diese haben mich in meinen Bemühungen zum Erhalt insbesondere  zur Verbesserung der Biodiversität besonders hier in Kalbach bestätigt. Der starke Insektenrückgang 75% der Biomasse und damit die wichtige Nahrungsquelle für viele Vogelarten, ist beängstigend.

 

Es ist dringend notwendig und geboten außer bei landwirtschaftlichen Flächen und natürlich im heimischen Garten, sich auch für die natürliche Entwicklung von Grünflächen in unserer Gemeinde einzusetzen.

 

Eine naturnahe Entwicklung von Flora und Fauna kommt de facto nicht mehr zustande, der Lebensraum für Kleinstlebewesen und Insekten, die eine wichtige Nahrung gerade aktuell, aber auch das ganze Jahr über zur Fütterung der Jungvögel sind, ist quasi nicht vorhanden.

 

Die wenigen Bereiche, die nicht als Kurzrasen in den Gemeinden und bei den Bürgern vorzufinden sind, gleichen den großen Verlust an Biodiversität (Artenvielfalt) und auch Biomasse (Kleinstlebewesenanteile) nicht aus.

 

Am Freitag dem 12. April, habe ich im "Worldcafe" zum Thema Biodiversität im Landkreis Fulda, teilgenommen. Dazu hatte der Landrat eingeladen und neben Bürgermeistern, waren auch Mitarbeiter des Bauhofes oder der örtlichen Naturschutzverbände geladen, die genau dieses Thema zum Schwerpunkt hatten.

 

Unter der Leitung von verschieden Fachbereichsleitern des Landratsamtes Fulda, einem Forstamtsleiter, Pädagogen, dem Leiter und stellvertretenden Leiter des Biosphärenreservats Rhön sowie Frau Janet Emig fand dort ein Workshop statt.

Auf diesem wurden zur Unterstützung eines Förderantrages der an das Bundesamt für Naturschutz gerichtet wird, an 8 „runden Tischen“ Fakten und Vorschläge erarbeitet, mit dem Ziel die Biodiversität wieder zu erhöhen.

 

In einem ersten Schritt schlage ich als NABU Vorsitzender der Gemeinde vor, Wegeseitenränder in der Gemeinde, aber vor allem außerhalb der Ortslage, die Bereiche rund um die Regenrückhaltebecken und Wasserbehälter in Zukunft nur noch einmal im Jahr zu mähen

 

Wie Herr Dr. Wucherer vom Netzwerk Blühende Landschaft in seinem Vortrag aufzeigte, ist es durchaus möglich, dass die Gemeinden um Kosten zu sparen und damit es auch in den Augen der Bürger schön aussieht, naturnah, zum Wohle der Biodiversität, das Mähen anders als bisher in die Tat umzusetzen.

 

Es würde ausreichen, so die Aussage des Referenten, hier ist er mit Dr. Paul Westrich, einer der führenden Wildbienenexperten Deutschlands im Konsens, dass zum Wohle der Wildbienen und Insekten nur der Rand der gemeindlichen Grünflächen gemäht werden darf(eine Schnittbreite Rasenmäher reicht aus).

 

Auf dem Rest der Fläche lässt man das wachsen, was von alleine kommt. Was sich dort dann an Wildblumen und Stauden entwickelt, bietet genau diese so wichtige Nahrung für Insekten. Nach der Blüte soll dann (nicht alles auf einmal natürlich!) mit dem Balkenmäher abgemäht werden. Das Mähgut muss 2-3 Tage liegen bleiben, damit die sich darin befindenden Insekten sich in andere, noch nicht gemähte Bereiche abwandern können.

Danach kann das Mähgut abgefahren werden. 10-12 Wochen später, je nach Pflanzenwachstum, sollte diese Aktion wiederholt werden.Bei Gräsern gilt, nach dem Ausfall der Samen kann gemäht werden. Das kann, je nach Witterung bereits Ende Mai bis Mitte Juni sein. Bei Ansaat von Wildblumen sollte dieses ebenfalls erst nach dem Ausfall passieren. Diese Zeit liegt etwa einen Monat danach.

 

Mehr ist im Jahreskreislauf zum Erhalt der Artenvielfalt nicht notwendig.

 

Interessante Lektüre dazu finden Sie im Internet unter

www.bluehende-landschaft.de/nbl/nbl.handlungsempfehlungen/nbl...3/index.html

 

Siehe dazu auch:

§ 13 BBNatSchG -die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes auch außerhalb der besonderen Schutzgebiete zu erhalten.

Biodiversitätsstrategie Hessen - Hessen blüht - Damit bestäubende Insekten Nahrung finden!

 

auf viele naturgerechte Gärten und blühende Randstreifen, also auf eine bessere Umwelt, freuen sich die ca. 560 Arten heimischer Bienen.

 

Ein NABU Tipp: das Basteln einer Insektennisthilfe ist eine schöne Beschäftigung und macht nachher sehr viel Freude beim Zuschauen. Vorausgesetzt ihr Garten bietet unseren heimischen Bienen interessanten Lebensraum mit Nektar und Pollen.

Ein Link dazu: https://www.wildbienen.info/artenschutz/nisthilfen_01.php