Gärten machen einen erstaunlich großen Teil der Fläche in Deutschland aus. Sie haben daher ein enormes Potenzial zur Förderung der biologischen Vielfalt. Naturnah gestaltete Gärten sind besonders wertvoll. Doch wie gestaltet man einen naturnahen Garten? Umfangreiches Wissen bietet jetzt der kostenlose Kurs der NABU|naturgucker-Akademie.
Das Jahr 2024 stellt eine Zäsur dar. Zum ersten Mal lag die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Das hat spürbare Folgen: Extremwetterereignisse häufen sich, zerstören Lebensräume, fordern Menschen- und Tierleben und verursachen immense Kosten. Besonders hart trifft es den globalen Süden, der am stärksten unter den Auswirkungen leidet, obwohl er am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen hat. Aber auch in Europa leiden die Menschen, denn dieser Kontinent erwärmt sich am schnellsten.
Unsere 10 Kernforderungen:
1. Die naturverträgliche Energiewende als Leitidee umsetzen
Wir fordern, erneuerbarer Energien auszubauen, die Energieeffizienz zu steigern, den Kohleausstieg bis spätestens 2030 und den Ausstieg aus Erdgas bis 2040 zu erreichen sowie die Energieinfrastruktur umzubauen. Dabei muss stets Natur- und Artenschutz berücksichtigt werden. Eine erfolgreiche Energiewende ist nur möglich, wenn alle Beteiligten – Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – gemeinsam an einem Strang ziehen.
2. Wärmewende anpacken
Der Gebäudesektor ist ein wichtiger Schlüssel zur Wärmewende! Mit klaren gesetzlichen Vorgaben, gezielten Förderungen und sozialen Abfederungen können wir den Energieverbrauch senken und starke finanzielle Belastungen vermeiden.
3. Mobilitätswende einleiten
Eine wirkliche Mobilitätswende setzt auf Verkehrsvermeidung, den Ausbau von öffentlichem Verkehr und die Verlagerung des Güterverkehrs auf Schiene und Schiff. Elektromobilität auf Basis erneuerbarer Energien und der Verzicht auf fossile sowie biogene Kraftstoffe sind der Schlüssel, um allen Menschen Zugang zu klimafreundlicher Mobilität zu ermöglichen.
4. Sozial-ökologische Transformation der Industrie vorantreiben
Die Industrie muss vor allem durch den Ausbau erneuerbarer Energien und grünen Wasserstoff, Kreislaufwirtschaft und Effizienzsteigerungen so transformiert werden, dass sie klimafreundlich und zukunftsfähig wird.
5. Carbon Management einführen
Da in einigen Industriezweigen nicht alle Emissionen vermieden werden können, benötigen wir CC(U)S-Technologien, durch die CO₂ gespeichert wird. So können wir Umweltbelastungen durch Restemissionen deutlich reduzieren und gleichzeitig den Übergang zu erneuerbaren Energien gestalten. Das Prinzip „Vermeidung vor Abscheidung“ ist hier der Schlüssel.
6. Natürlicher Klimaschutz und klimafreundliche Landnutzung
Die Stärkung und Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffsenken an Land und im Meer sind absolut entscheidend, um unser Klima zu schützen. Wir müssen Grünland erhalten, die Tierhaltung reduzieren und eine biologische und ökologische Landwirtschaft fördern.
7. Nachhaltige Finanzwirtschaft entwickeln und Finanzierung von Klimaschutz sicherstellen
Politik und Wirtschaft sollen öffentliche und private Investitionen in klimafreundliche Projekte lenken. So sichern wir Klimaschutzinvestitionen ab und machen eine klimaneutrale Lebensweise für alle erschwinglich.
8. Anpassung an die Klimakrise stärker in den Vordergrund stellen
Die Folgen der Klimakrise sind bereits in Deutschland zu spüren und es ist höchste Zeit, dass sich Bundesregierung und Bundesländer stärker mit der Anpassung an die Klimakrise beschäftigen.
9. Klimagerechtigkeit als zentrales Leitprinzip in ihrer ganzen Breite verstehen
Damit die Klimapolitik Erfolg hat, müssen wir uns alle gemeinsam dafür einsetzen. Wir brauchen Gerechtigkeit zwischen Nationen, Generationen und sozialen Gruppen. So werden wir auch eine breite und dauerhafte Akzeptanz erreichen.
10. Europäische und internationale Klimapolitik vorantreiben
Wir alle – Deutschland und die EU – tragen sowohl national als auch global Verantwortung für Emissionsminderung, Klimaanpassung und einen gerechten Umgang mit klimabedingten Schäden. Auf den kommenden UN-Klimakonferenzen muss endlich mit Nachdruck die Abkehr von fossilen Energieträgern, die Verdopplung der Energieeffizienz und der weltweite Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2040 durch angepasste Reduktionsziele und eine gerechte Finanzierung vorangetrieben werden.
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Im Mai nimmt die Brutsaison an Fahrt auf. Die ersten Vogelkinder sind schon unterwegs und bald werden noch weitere Jungvögel die schützenden Nester in Hecken oder Nistkasten verlassen. Den NABU erreichen im Frühjahr viele Anfragen von besorgten Tierfreund*innen, die scheinbar verlassene Jungvögel entdecken. Unser Rat lautet eigentlich immer: Erst beobachten, dann eingreifen. Die unerfahrenen und im Fliegen noch ungeübten Vogeljungen wirken auf den ersten Blick oft hilflos. Sie aufzunehmen, ist jedoch meist falsch verstandene Tierliebe. Lassen Sie die halbflüggen, befiederten Jungvögel, so genannte Ästlinge, erstmal sitzen. Sollte nach 20 Minuten kein Elternvogel auftauchen, liegt es vielleicht daran, dass wir zu dicht dran sind und sie sich nicht zu ihren Jungen trauen. Also lieber noch etwas Abstand nehmen und weiter abwarten. Tatsächliche Hilfe benötigen befiederte Jungvögel nur, wenn nach mehreren Stunden immer noch keine Altvögel in ihrer Nähe zu sehen sind.
Das herzzerreißende Rufen von scheinbar verlassenen Jungvögeln in Gärten und im Wald sind keine Hilfe- sondern Bettelrufe. So halten die Vogeljungen Kontakt zu ihren Eltern. Sie halten sich in der näheren Umgebung ihres verlassenen Nests auf und werden dort weiter von den Altvögeln gefüttert. Greift der Mensch in dieser sensiblen Phase ein, unterbricht er die Bindung zwischen Alt- und Jungvogel. Nur wenn Jungvögel an gefährlichen Orten wie Straßen und Gehwegen sitzen oder akut von Katzen bedroht sind, sollte man sie vorsichtig aufheben und ins nächste Gebüsch setzen. Anders als bei Rehkitzen nehmen Vogeleltern ihre Jungen wieder an, wenn diese von einem Menschen berührt wurden.
Wer helfend eingreifen will oder muss, sollte sich immer bewusst sein, dass Jungvögel Wildtiere sind, denen nur in einem Notfall geholfen werden darf. Ansonsten wäre dies ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz. Denn laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen Jungvögel nur vorübergehend und nur dann aufgenommen werden, wenn sie verletzt oder krank, und somit tatsächlich hilflos sind. Jungvögel, die mit nach Hause genommen werden, haben selbst bei fachgerechter Pflege deutlich schlechtere Überlebenschancen als in der Natur.
Wer Gartenvögeln helfen möchte, ihre Jungen erfolgreich aufzuziehen, der sollte auf einen gut strukturierten, naturnahen Garten mit reichlich natürlichen Futterquellen achten. In trockenen Jahren wie diesem, stellt eine Wasserquelle ebenfalls eine große Erleichterung für die Vogeleltern dar. Hier bitte täglich das Wasser wechseln und auf die Hygiene achten. Verstecke in Stauden oder dichtes Gebüsch (gerne auch mit Stacheln und Dornen) bieten sichere Rückzugsorte vor Greifvögeln und Katzen.
Hintergrund
Eine hilfreiche Faustregel zu Jungvögeln: "Nestlinge", also Jungvögel ohne Federkleid, oder nur mit leichtem Flaum, die noch nicht aktiv auf ihren Füßen stehen können sind außerhalb des Nestes
hilflos. Sie sollten schnellstmöglich zurück ins Nest und nur, wenn das nicht möglich ist, in eine Vogelpflegestation gebracht werden.
„Ästlinge“, also flächendeckend befiederte Jungvögel, die bereits aktiv auf ihren Füßen stehen können, werden von ihren Eltern auch außerhalb des Nestes versorgt und sollten nur mitgenommen
werden, wenn sie verletzt sind.
Adressen von anerkannten Auffang- und Pflegstationen können bei den Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte, den Regierungspräsidien, bei Tierärzten oder Tierschutzvereinen oder
auch den Gruppen des NABU erfragt werden. Die Betreiber*innen der Auffang- und Pflegestationen sind in der Regel ehrenamtliche Arten- bzw. Tierschützer*innen, die sich in Ihrer Freizeit um
verletzte Tiere kümmern und nur über begrenzte räumliche Kapazitäten verfügen. Ein Anspruch auf Aufnahme der Tiere besteht daher nicht.
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Wir möchten ein wenig Interesse für unseren Lebensraum wecken, in dem jede Pflanze, jedes kleine Insekt, das vielleicht gerade an unserem Gesicht vorbeigeflogen ist, so viel zu entdecken gibt, dass man es nicht einfach so hinnehmen sollte.
Der NABU legt großen Wert auf den sozialen Aspekt, die Gemeinschaft. Der gepflegte Umgang mit unseren Mitgliedern liegt uns am Herzen.
Wenn Sie sich vorstellen können für die Natur hier in Kalbach aktiv zu werden, Fragen oder Anregungen im Bereich Naturschutz haben oder mehr über den NABU erfahren möchten, schauen Sie doch einmal bei unseren Treffen vorbei. Weitere Informationen erhalten Sie beim Vorstand oder indem Sie über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten.
Über von der NABU-Gruppe Kalbach geplante Aktionen und Veranstaltungen erfahren Sie auf dieser Homepage, aber auch über Veröffentlichungen in den "Kalbacher Nachrichten".
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